Pressekonferenz zum Tag des Offenen Denkmals

Mit einem Vor-Ort-Termin am 28. August wurde die Presse auf den Tag des Offenen Denkmals eingestimmt. Klaus Michael Schreiber, Denkmalpfleger Klaus Broschke und weitere Vertreter vom Kirchbauverein Bornim berichteten über Denkmalpflege-Aktivitäten an ihrer Kirche. Am 10. September wird sie von 14 bis 17 Uhr für die Besucher geöffnet sein. Die Kirche ist eines von 52 offenen Denkmälern in Potsdam. 20 davon sind Bauwerke, die von Kulturerbenvereinen präsentiert werden.

Die denkmalgeschützte Kirche Bornim wurde im Jahr 1902/1903 nach Entwürfen von Ludwig v. Tiedemann durch Arthur Kickton anstelle einer barocken Dorfkirche errichtet. Sie reiht sich ein in eine Reihe Potsdamer Kirchenbauten, die auf Initiative von die Kaiserin Auguste Victoria im neugotischen Stil entstanden. Die Bornimer Kirche befindet sich noch weitgehend im Originalzustand. Die Kirche hat einen 55 Meter hohen Turm mit auffälligen Gauben, die die Luftzirkulation unter der kupfergedeckten Kirchturmspitze ermöglichen (Foto unten). Im Inneren sind Monumentalgemälde zu sehen, die 1909/10 von Victor Paul Mohn gemalt wurden, und die die biblischen Szenen „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ und „Emmausjünger“ zeigen.

Aktivitäten des Kirchenbauvereins

Die Kirche hat das wechselvolle 20. Jahrhundert nahezu unbeschadet überdauert. Im II. Weltkrieg wurden die Kirchenfenster durch Druckwellen zerstört. Die Kupferdeckung des Turmes wurde für Rüstungszwecke abgebaut und durch Schiefer ersetzt. Bei einer Neueindeckung des Daches in den 1980-er Jahren wurden die Gauben in der Turmspitze zurückgebaut. Und beim Umdecken des Daches auf dem Kirchenschiff ging das geometrische Muster aus roten, gelben und grünen Ziegeln verloren.

Nach 1989 konnten auch durch das Engagement der Kirchengemeinde und des Dorfes umfassende erforderliche Instandsetzungs- und Restaurierungsmaßnahmen in Angriff genommen werden. Es stellte sich dabei heraus, dass die Stabilität des Turmes gefährdet war, weil Eisenverstrebungen im Mauerwerk verrostet waren. Ab 2012 durften die Glocken darum nicht mehr geläutet werden. Mit großem Aufwand konnten die Turmspitze neu gedeckt und die bei einer früheren Instandsetzung des Turmdaches entfernten Wimpergen (Ziergiebel) wieder originalgetreu aufgemauert werden, so dass der Turm heute wieder sein früheres Aussehen zeigt. Auch die markanten Gauben in der Turmspitze wurden wiederhergestellt.

Ausstellungen

Im Kircheninneren sind eine kleine Ausstellung zur Kirchengeschichte und eine Ausstellung über das kurfürstliche Lustschlösschen in Bornim zu sehen, das aber schon im 18. Jahrhundert abgerissen wurde.

Mehr Informationen im Potsdam-Wiki 

Programm Tag des Offenen Denkmals 2023

Kirchturm Bornim mit Gauben und Wimpergen. Foto: Bolko Bouché