Kulturerbendialog im Herbst 2024

Am 8. Oktober 2024 fand in der wunderschönen Alten Neuendorfer Kirche der Kulturerbendialog statt. Die Potsdamer Kulturerben haben dabei eine Vielzahl von Themen besprochen: konkrete Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung, die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements sowie im allgemeinen Kontext die Sorgen und Wünsche der Vereine.

Darüber hinaus wurde das Fest der Kulturerben 2024 und der Tag des Offenen Denkmals 2024 ausgewertet. Der Kulturerbendialog wurde zudem mit einem Besuch von Christiana Arnold vom Bereich Marketing der Stadt Potsdam bereichert. Frau Arnold konnte den Kulturerben frische Impulse geben: wie kann die Sichtbarkeit der Vereine erhöht werden, welche weiteren Akteure sollten die Kulturerben ansprechen.

Ein weiteres großes Thema war der nutzbringende Umgang mit Social-Media-Kanälen. Dazu gab es ein „Best Practice Beispiel“ vom Förderkreis Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V.

Vor- und Nachteile sowie der niedrigschwellige Umgang mit Medien wurden thematisiert. Auch sollte die Barriere genommen werden, sich dieser Welt zu öffnen und gerade im Sinne der Vereine von den Möglichkeiten der sozialen Netzwerke zu profitieren. Im nächsten Schritt werden sich nun die Kulturerben dazu gegenseitig schulen.

Ein wunderbarer Abend gefüllt mit neuen Impulsen, herzlichen Gesprächen und einer ordentlichen Portion Spaß, denn Ehrenamt verbindet. Herzlichen Dank an Franziska Fürstenau, Fides Mahrla, Matthias Finken und Bolko Bouchè für die wunderbare Vorbereitung und Durchführung des Abends.

Text: Maren Koczott fotografiert von Bärbel Stuhlmann

Kulturerbendialog in der Angerkirche

Vertreter der Kulturerbenvereine trafen sich am 27. Februar 2024 in der Angerkirche zum Kulturerbendialog. Wir sprachen über das Fest der Kulturerben und weitere gemeinsame Aktivitäten der Vereine. Nach dem offiziellen Teil war das Netzwerken bei Wasser, Wein und Salzbrezeln angesagt.

  • Matthias Finken, Chef des Orga-Teams für das Kulturerben-Netzwerk, sprach über die Perspektive des Netzwerkes – in Anbindung an die Untere Denkmalbehörde und die Stadt Potsdam. Die Stadtverwaltung gibt eine Studie in Auftrag, wie das Netzwerk gestärkt und die ehrenamtliche Arbeit für Bau, Garten- und Technische Denkmale verstetigt werden kann.
  • Dr. Sigrid Sommer, Marketingleiterin der Stadtverwaltung, stellte „Zwei an einem Tag“ vor. Das Fest der Kulturerben und der UNESCO-Welterbetag finden am 2. Juni statt. Die Angebote werden sich ergänzen. Es wird ein großes Fest für alle Denkmal- und Kulturfreunde.
  • Mark Jumpers, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde, stellte sich und die Aktivitäten seiner Behörde vor. Jumpers, der nach einem Volontariat bei der Schlösserstiftung in Potsdam sechs Jahre in Bayern gearbeitet hatte, würdigte die Potsdamer Kulturerben. Ein vergleichbares ehrenamtliches Engagement sei ihm aus anderen Städten nicht bekannt.
  • Franziska Fürstenau, Verantwortliche für das Fest der Kulturerben, stellte die Ideen des Orga-Teams für den 2. Juni vor und sammelte die Ideen aus dem Publikum. Das Fest 2024 steht unter dem Motto „DENKMALE – Zeitzeugen der Geschichte“.
  • Fides Mahrla, Vorsitzende des Kulturstadtvereins, sammelte in einem Motivations-Workshop die Statements der ehrenamtlichen Mitglieder zu ihrer Vereinstätigkeit:
    Was verleiht Flügel?
    Wo drückt der Schuh?
    Mein Wunsch ist …

Zusammenfassend: Die Befragten haben Spaß daran, andere zu begeistern. Sie wollen, dass ihre Aktivitäten präsenter werden, dass Ihr Engagement für ihre Projekte wertgeschätzt und anerkannt werden und dass sie neue Aktive für ihre Vereine gewinnen können.

Die Umfrageergebnisse schicken wir mit dem nächsten Newsletter an alle Kulturerbenvereine.

Alexander-Haus in Groß Glienicke. Foto: Fides Mahrla

Verein des Monats November 2023: Alexanderhaus e.V.

Wir, die Potsdamer Kulturerben, gratulieren unserem Netzwerkpartner Alexanderhaus e.V. zum Deutschen Denkmalschutzpreis 2023. Aus diesem Anlass stellen wir das Alexanderhaus im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke hier als Denkmal des Monats vor.

Die Preisverleihung durch das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz ist eine Bestätigung für die zehnjährigen Bemühungen der Unterstützer dieses bemerkenswerten Projekts. Der Verein hat das vom Verfall bedrohte Gebäude restauriert und ihm einen neuen Inhalt gegeben. Entstanden ist ein Ort der Hoffnung, den wir in der heutigen Welt so dringend brauchen. In der Laudatio hieß es: „Der Verein sorgte für bauliche Sicherungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, die Eintragung als Denkmal und öffnete das Haus für eine vorbildliche Denkmalvermittlung und Nutzung als Bildungsort.“

Das Alexanderhaus wurde 1927 durch Dr. Alfred Alexander, den Präsidenten der Berliner Ärztekammer, am Ufer des Groß Glienicker Sees errichtet. Es ist aus denkmalpflegerischer Sicht ein bedeutendes Zeitzeugnis der „Wochenendhausbewegung“ im Großraum Berlin. Vor allem aber ist es ein Denkmal für den beginnenden nationalsozialistischen Terror gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland. Die Familie Alexander floh 1936 vor den Nationalsozialisten nach England. Danach wechselten die Eigentümer mehrfach. Mit dem Bau der Berliner Mauer lag das Haus im Sperrgebiet und war nicht öffentlich zugänglich. Ab 2003 stand das Haus leer und verfiel zunehmend.

2013 gründeten Nachkommen der Familie Alexander und Groß Glienicker den Förderverein. Es gelang ihnen, das Sommerhaus denkmalgereicht wiederherzustellen, es ist seit Juli 2014 ein eingetragenes Denkmal auf der Liste des Landes Brandenburg. Das Alexanderhaus ist öffentlich zugänglich, der Verein organisiert Führungen und zahlreiche Veranstaltungen. Es hat sich zu einem Ort der Bildung und Versöhnung entwickelt.

Das Alexanderhaus ist unser erster Verein des Monats. Wir wollen auf dieser Internetseite künftig monatlich  Potsdamer Kulturerben vorstellen, bei denen sich aktuell etwas Neues gibt. Bitte informieren Sie die Kulturerben-Internetredaktion per E-Mail, wenn es bei Ihnen einen besonderen Anlass gibt.  E-Mail

Foto: Fides Mahrla