Bangen ums Fest der Kulturerben 2026
Das Fest der Kulturerben 2026 kann ohne eine Finanzierung durch die Stadt nicht stattfinden. Vertreter der Kulturerbenvereine setzten sich beim Kulturerben-Dialog am 18. November für den Erhalt der Veranstaltung ein. 40 Vereine mit insgesamt über 2400 Mitgliedern arbeiten im Kulturerben-Netzwerk zusammen. Das Fest der Kulturerben zeigt die Vielfalt der Potsdamer Denkmale und die Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements vieler Potsdamerinnen und Potsdamer gebündelt an einem Tag in der Mitte der Stadt.
Es ist einzigartig, dass sich in einer Stadt so viele Vereine um den Erhalt von Baudenkmalen, Technischen Denkmalen und Gartendenkmalen kümmern. Das Engagement der Vereine stärkt den Tourismus und damit auch die Wirtschaftskraft der Stadt Potsdam. Belegt wird das durch eine Untersuchung der Universität Potsdam am Beispiel der Schlösser und Parks der SPSG. Hier wurde eine Rentabilität von 1:5 für jeden vom Land investierten Euro errechnet.
Studie soll Kulturerben-Idee stärken
Die Stadtverordneten wissen um den Wert des Kulturerben-Gedankens. Sie wollen das Kulturerben-Netzwerk stärken und seine Arbeit professionalisieren. Dazu haben sie am 18.02.2021 beschlossen, dass die Verwaltung eine Studie mit folgendem Titel erstellen lässt: „Partizipation im Rahmen von Denkmalpflege und Stadtsanierung.“ Die Kulturerbenvereine sind gespannt auf die Ergebnisse der Studie und erhoffen sich davon neue Impulse für ihre Arbeit. Die Stadtverwaltung hat die Studie bisher noch nicht beauftragt, wird das dem Vernehmen nach aber noch in diesem Jahr tun. Die Streichung des Kulturerbenfestes 2026 widerspricht dem Zweck der Studie. Dadurch wird der Kulturerbe-Gedanke abgewürgt, bevor ein neues Konzept greifen kann.
Finanzierungsantrag gestellt
Die CDU-Fraktion stellt in der Stadtverordnetenversammlung am 03.12.25 einen Antrag zur Sicherstellung der Finanzierung des Festes der Kulturerben 2026 aus den geplanten Mitteln für die Unteren Denkmalschutzbehörde. Die Kosten betragen 15.000 Euro. Damit wird zum überwiegenden Teil die Bühne und die Bühnentechnik bezahlt. Die Künstler bekommen sehr kleine Honorare. Die Vereine betreuen die Stände ehrenamtlich. Die Organisation des Festes leistet eine Honorarkraft der Stadt, sie wird dabei ehrenamtlich unterstützt vom Verein Kulturstadt Potsdam e.V.
Begründet wird der Antrag unter anderem mit der öffentlichen Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit der Vereine. Für die Vereine ist die Sichtbarkeit wichtig, denn sie brauchen dringend Nachwuchs. Zwar sind die meisten Potsdamer Baudenkmale inzwischen vor dem Verfall gerettet, aber der ständige Unterhalt und die Öffnung für die Besucher sind eine Herausforderung auf Dauer. Das Fest der Kulturerben ist geeignet, die Wertschätzung für die Potsdamer Denkmale sowie das Engagement und die Begeisterung der Denkmalvereine in die Breite zu tragen.
Der Leiter des Organisationsteams Matthias Finken sagt: „Wir vertrauen darauf, dass die Stadtverordneten den Wert der Kulturerbenvereine für unsere Stadt und deren ehrenamtliches Engagement wertschätzen und zu würdigen wissen.“
























